Fragile leuchtende Intensität
Die Aquarellmalerei benötigt besondere Aufmerksamkeit und Konzentration (damit das Weiß des Papiers seine Kraft behält), die in der alltäglichen Umgebung schwer zu finden sind. In diesem Kurs wollen wir uns 5 Tage lang der Aquarellmalerei widmen, ohne Ablenkung und in einer Gemeinschaft, die das konzentrierte Arbeiten noch mehr fördert. Das Ziel ist ein Verschmelzen des Wassers mit Pigment im Papier. Der Pinsel ist das Werkzeug, welches die Bildidee sichtbar macht. Auch der Geist kommt so mit der Zeit zu Ruhe und Klarheit. Das ist gerade für das Aquarell, vergleichbar mit der chinesischen Tuschmalerei, so wichtig. Schicht für Schicht bauen wir das Aquarell auf. Oft ist es überraschend, welche besonderen Farbtöne dabei entstehen. Die Farben beginnen zu leuchten und vibrieren, wenn die weißen Erhöhungen des Papiers sichtbar bleiben. Wichtig dabei ist, wie in jeder anderen Technik auch, die Einheit des Bildes nicht aus den Augen zu verlieren. Das Aquarell braucht besondere Planung, da anders als beim Ölgemälde, nicht mehr mit weiß übermalt werden kann und es auch nicht möglich ist, sehr viele Schichten übereinander zu legen. Die Farben fließen ineinander wodurch die besonderen Kanten und transparenten Farbflächen entstehen. Das Aquarell steht oft im Verdacht eine „süßliche“, „nette“ Landschaftsmalerei zu sein. Wir wollen erreichen, dass die Aquarelle genauso viel Kraft haben, wie Ölgemälde, nur mit dem besonderen Leuchten und der Leichtigkeit, die dieser Technik eigen sind. Auch das Aquarell kann man in unserer heutigen Zeit noch weiterentwickeln.