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PROGRAMM 2025 – #3 Nachdenken auf Papier – die Zeichnung

Liebe Teilnehmende, liebe Kunst- und Kulturbegeisterte,

Der Künstler Ingrès schrieb im 19. Jahrhundert, dass die Zeichnung der direkteste Ausdruck der künstlerischen Persönlichkeit ist. Diese Erkenntnis, die viele Künstler über Jahrhunderte in der Anschauung von Zeichnungen und in der Praxis des eigenen künstlerischen Schaffens erfahren haben, lässt sich heute sogar durch die Hirnforschung bestätigen. Ganz unabhängig von der künstlerischen Qualität der Darstellung verbindet das Zeichnen Hand und Gehirn. Dabei ist nicht wesentlich, ob mit Bleistift, Kohle, der Feder, einem Stift, dem Pinsel oder den Fingern selbst gezeichnet wird, sondern dass wir auf einem Untergrund arbeiten, der keine technische Oberfläche hat. Denn nutzen wir den Pen auf dem Tablet, werden bei weitem nicht so viele Hirnareale aktiviert, als in der analogen Methode.

Künstlerinnen und Künstler schätzen die Vielfalt und die Direktheit des Arbeitens und deshalb legen wir seit vielen Jahren großen Wert darauf, dass die Zeichnung in unserem Kursangebot einen breiten Raum einnimmt. Beginnend mit dem Grundkurs Zeichnen von Rupert Gredler oder dem Aktzeichnen bei Regine von Chossy können Sie sich Ihren Blick gegenüber den Gegenständen wie den Körpern schulen. Diese Fähigkeiten experimentell in Technik wie in Anschauung erweitern bzgl. des Aktes können Sie in diesem Jahr bei Dr. Piotr Sonnewend oder Michael Siegel. Während Sonnewend eine ganz eigene Technik der Verwendung von Grafit beim Zeichnen vermittelt und dadurch besonders faszinierende Akte entstehen lässt beschäftigen Siegel die Fragen der Intimität des Körpers und ihre Darstellung.

Aber die Zeichnung kann auch von der Figur oder dem Gegenstand bereit werden und bei Stephan Geisler in der Abstraktion erprobt werden, die konkret aus der Linie in die Fläche und experimentell durch Musik oder Texte als Inspirationsquellen zur Freiheit des künstlerischen Ausdrucks werden. Michael Siegel bietet mit seinem Kurs der Bildergeschichten eine Erzählung in der Abstraktion an, die sich aus der Entwicklung der Linien auf dem Papier ergibt. Mit dem experimentellen Zeichnen bei Luise Kloos werden neue Wege des Ausdrucks erkundet.

 

Aber nicht nur die Linie gezogen mit dem Pinsel oder Stift stellt eine Zeichnung dar: bei Saskia Bannasch werden Seile oder Fäden zu Zeichnungen im Raum oder der Körper wird als ungewöhnliches Erfahrungsinstrument eingesetzt. Dabei werden Hände oder Arme mit Stöcken verlängert und dadurch das Verhältnis von Körper und Zeicheninstrument verändert.  Experiment ist auch das Stichwort für Raphael Zielinski mit seiner dynamischen Körperarbeit und dem Tanz bei dem die Zeichnerinnen und Zeichner zu akrobatischen und dynamischen Darstellungen ermutigt werden.

Der photographische Blick ist Ausgangspunkt für die Porträtzeichnungen von Mario Müller. Die auf Photos basierenden Zeichnungen beeindrucken immer wieder aufs Neue und zeigen gleichzeitig die besondere Anmutung der Zeichnung gegenüber der Photographie.

Während die meisten von uns vermutlich in der Schule das letzte Mal mit Feder geschrieben oder gezeichnet haben beschäftigen sich sowohl Barbara Seebacher-Schiestl als auch Anja Eichen mit der Feder als Instrument der künstlerischen Arbeit. Bei Seebacher Schiestl wartet auf die Teilnehmer der Einsatz der feinen Feder als Ausdrucksmittel des Strichs aus dem heraus mit Schraffuren Flächen, Lichteffekte etc. entwickelt werden. Anja Eichen dagegen nutzt die jahrtausendealte Tradition der Kalligraphie um nicht nur mit der Feder Schriftbilder zu erzeugen und so Text und Bild eins werden zu lassen.

Zu guter Letzt freue ich mich in diesem Abschnitt das weite Feld von Illustration, Comic, Graphic Novel etc. aufzumachen. Mit Peter Gaymann bieten wir seit vielen Jahren einen Meister des Cartoons an, der die Teilnehmenden mit der Entwicklung von Figuren und Storytelling vertraut macht. In 2025 freue ich mich auf zwei neue Dozentinnen in diesem Bereich. Mit Barbara Yelin ist es uns gelungen eine der renommiertesten Illustratorinnen, die vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurde, für einen Kurs zu gewinnen. Sie will mit den Teilenehmenden die Bedeutung von Orten erforschen und dabei das Verhältnis von Text und Bild und das Zusammenspiel ausloten. Die dritte in diesem Bunde ist Ingrid Sabisch. Auch bei ihr geht es um das Geschichten erzählen mit Bildern und man kann ganz praktische Erfahrungen sammeln wie man eine spannende Seite gestaltet.

Die Welt der Kunst auf dem scheinbar bescheidenen Untergrund Papier ist bereits so vielfältig, dass man damit sein Jahr verbringen kann. Dennoch möchte ich Ihnen bereits jetzt Lust machen auf die kommenden Folgen unserer Programmvorschau. Sei es die abstrakte Malerei, die Faszination von Ölfarbe wie bei den alten Meistern, die Konzentration auf das Gestische und den abstrakten Expressionismus und nicht zuletzt unsere Meisterkurse unabhängig von jeder Technik, eine Gelegenheit mit international renommierten Künstlerinnen und Künstlern zu arbeiten.

Bleiben Sie also neugierig!

Ihr Stefan Wimmer und das gesamte Team der Kunstakademie

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Aktzeichnen in Bleistift- und Grafittechnik

mit Dr. Piotr Sonnewend

Sa 01.02.- Mi 05.02.2025| 5 Tage

Mehr Informationen gibt es hier.

 

 

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Bildgeschichten und die kolorierte Zeichnung mit Fineliner und Tusche

mit Michael Siegel

Do 17.04.- So 20.04.2025| 4 Tage

Mehr Informationen gibt es hier.

 

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Wenn der Körper zum Instrument und Seile zur Linie werden …

mit Saskia Bannasch

Mi 18.06.- Sa 21.06.2025| 4 Tage

Mehr Informationen gibt es hier.

 

 

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Federzeichnen

mit Barbara Seebacher Schiestl

Fr 07.02.- So 09.02.2025| 3 Tage

Mehr Informationen gibt es hier.

 

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Comic und Graphic Novel- Erzählen mit Bildern und Text

mit Ingrid Sabisch

Do 20.11.- So 23.11.2025| 4 Tage

Mehr Informationen gibt es hier.

 

 

 

 

 

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